Montag, Juli 25, 2005

Fanny Müller

Ich habe ihre Texte geliebt. Kowalski wurde wegen Fanny Müller gekauft. Vorne, auf den ersten Seiten standen diese kleinen Texte von Fra K. und diesem Pärchen im Cafe, wo sie ihn rumzukriegen versucht und ständig nur mit "Das ist doch nicht mein Problem" antwortet ...

Fanny Müller. Und jetzt, einfach so, habe ich ihr wirklich schönes Buch mit allen Texten gekauft, ihr davon geschrieben und - sie hat geantwortet. Ich habe eine eMail von Fanny Müller. Ich! Für mich ist das nur noch zu toppen mit einem Duett mit Mr. Robbie Williams. Also - nie.

Verwirrt

Mich macht sie immer noch fertig, diese neue Ehrlichkeit unserer Politiker. Ich meine: Wem kann man denn heute noch mißtrauen? Seit Horst Köhler die Auflösung des Bundestages verkündet hat (mir ist noch immer schleierhaft, wieso das nicht der Bundespräsident macht), befinden wir uns - offiziellen Quellen zufolge - offiziell im Wahlkampf. Das bedeutet: Wir müssen uns von jetzt an entscheiden, ob unser Land von einem Mann regiert werden wird - oder eben weiter von Gerhard Schröder. Ich meine ... Angela Merkel! Bitte! Was denkt man sich denn als nächstes in der Union aus? Eine Frau als Bundeskanzler?

Sonntag, Juli 17, 2005

Arme Sanne


Da predigt die Sanne Monate lang, ich solle Biokost zu mir nehmen, und dann braucht's nur einen spontanen Kaufimpuls bei PLUS, damit ich gleich vier Bioprodukte mitnehme.

Linux

Ich habe vor vier Minuten meine erste Linux-von-CD-Sitzung hinter mir. Ich bin einfach überwältigt. Ich werde mich jetzt umfassend informieren, und wenn ich das richtig sehe, wird zumindest mein Rechner sehr bald ebenfalls LINUX als Betriebssystem haben. Wow!

Geldverdiener

Es musste ja so kommen. "Guck mal, der hat AdSense in seinem Blog". Hatter. Für alle nicht-Googlesen: AdSense ist das Marketing-Konzept, das uns so hübsche und nicht störende Textanzeigen bringt. Meist steht "Gooooogle" drunter.

Reich wird man damit nicht, wenn man ein Blog hat, das nach zwei Monaten erst die 500er-Besuchermarke geentert hat. Ich glaube, dass mich vielmehr die Möglichkeit interessiert hat, Anzeigen verschiedenster caritativer und gemeinnütziger Organisationen einblenden zu lassen. Denn das macht Google mitunter.

Und jetzt auch noch das: → www.event-nrw.de

Damit könnte ich - vorausgesetzt, etwa 333.334 Bestellungen gehen ein und werden bezahlt - meine erste Million machen.

Samstag, Juli 16, 2005

Draußen nur Männchen

Heute wünsche ich mir nach drei Tagen Dauerbeschallung vom nachbarlichen Garten, ich wäre in einer geburtenschwachen Zeit geboren.

Ich meine: Wenn ich neben einer Achterbahn oder einem Schwimmbad voll kreischender Kinder hätte wohnen wollen, wäre ich dorthin gezogen. Ich erinnere mich noch, wie uns jemand kurz nach dem Einzug erzählte, dass es hier sehr ruhig wäre - bis auf den Kleinen neben uns, der den halben Tag lang nach seinem Papa rufen würde. Was dieser Mensch nicht erwähnte, war, dass der Kleine etwa dreihundert Freunde hat, die bei schönem Wetter gemeinsam den Schallpegel eines startenden Space Shuttle (in 2,3 Metern Entfernung gemessen) übertrumpfen ... können. Nicht wollen. Die können das. Die einzige Rettung: Regen, Gewitter, Winter, Heiserkeit, Stimmbruch.

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Mir soll hier ja niemand wegen Fluglärm an der Tür klingeln.

Freitag, Juli 15, 2005

Keine Glatze?


Gericht entscheidet: Glatze ist keine Krankheit | tagesschau.de

Andererseits: Gesund sieht das auch nicht aus :)

Mittwoch, Juli 13, 2005

Jakob Maria Mierscheid

Dass die → SPD, besonders die → Fraktion im Bundestag, durchaus → Humor hat, beweist die Homepage von → Jakob Maria Mierscheid. Mehr sag ich → nicht. Lesen!

Freitag, Juli 08, 2005

...

500 oder 700 Verletzte, 35 oder 50 Tote. Die Zahlen sind unwichtig, sagen nur aus, dass 500 oder 700, 35 oder 50 mal X Personen ängstlich, verzweifelt, traurig, allein, verletzt, getötet, desillusioniert, traumatisiert oder - und das ist etwas wichtiges - wütend sind.

Abgesehen vom individuellen Schicksal, der persönlichen Verletzung (physisch und psychisch) fühlt sich die Gesellschaft, nicht nur die in London, verletzt, provoziert, angegriffen. Das Leben in dieser Welt wird schwieriger werden.

Montag, Juli 04, 2005

Katholischer Atheist

Die Frage nach dem "Sein" ist die Frage nach dem "Sinn". Ständig sucht man Antworten und begegnet nur neuen Fragen. Wem die Welt zu schnell ist, der entschleunigt sie und zieht sich in einen langsamen, anachronistischen Teil seines Bewußtseins zurück. Wer Angst hat, sucht sich Verbündete. Das Pfeifen im Wald - ein Kirchenlied?


Als Kind war ich Messdiener. Meine Eltern, katholisch (trotzdem beide in zweiter Ehe lebend), haben das wohl gut geheißen. Wieso ich Messdiener wurde, weiß ich nicht mehr. Ich habe alles mitgemacht. Taufe, Kommunion, Firmung. Ich bin sogar Taufpate. Während ich Messdiener war, habe ich angefangen, die Kirche als Institution zu hinterfragen. Das mache ich noch heute. Teils populistisch provozierend, teils süffisant den Finger in die schwärenden Wunden legend.

Gleichzeitig mit meiner Arbeit als Journalist habe ich mich für die alten Religionen zu interessieren begonnen. Die Kelten mit ihren Opfern faszinieren mich wegen der Machtfülle ihrer Druiden. Die "Heiden", die ihren Namen von der Anbetung der und den Messen in der Natur haben, sind mir allerdings weitaus näher. Gaia als Gottheit anzusehen ist mir dann aber doch ein bisschen zu hoch - das Ding unter meinen Füßen ist ein Felsbrocken mit Eisenkern, der durch die schnelle Drehung seinen kugelförmigen Charakter bekam. Nichtsdestotrotz ist mir das Konzept der Achtung der Natur wesentlich angenehmer als das bloße Anbeten eines Zimmermanns.

Moralinsaure Predigten, die Aberkennung wissenschaftlicher Beweise, der nahezu mörderische Umgang mit dem Thema AIDS. Nicht zu vergessen die seit Jahrhunderten praktizierte Bereicherung einer Gruppe Frömmlinge auf Kosten der Allgemeinheit. Kirchensteuer.

Zugute halten muss man der Kirche, dass sie viele der Projekte führt, erfindet und aufrecht erhält, die von Bund, Land und Kommune vernachlässigt werden. Mehr als zwei Milliarden Euro werden so an Kirchensteuer eingenommen - nur in NRW. Dazu kommt der Grundbesitz (die meisten Kirchen sind in zentraler städtischer Lage und haben damit einen immensen Wert), Beteiligungen, Unternehmen ...

Trotzdem ist Kirche - vor allem die katholische Version, die ich in diesem gesamten Post nur als "Kirche" bezeichne - für viele cool. Spätestens seit "wir" Papst "sind". Mein Papa hätte sich bestimmt darüber gefreut, wenn er auch den Ratzinger nicht wirklich toll fand, weil der den afrikanischen Ländern den Schutz vor AIDS per Appell an den "Glauben" verbot. Meine Mutter ärgerte sich schon immer über die alberne Verweigerung der Anerkennung homosexueller Partnerschaften. Mein Papa lebte lange in Kevelaer, liebte Kirchen und war gläubig. Meine Mutter ist geborene Schiefbahnerin, war zu Lebzeiten gläubig.

Glaube ist etwas anderes als Kirche. Das ist mir von meinen Eltern klar gemacht worden. Und genau so ist dieses Post zu verstehen. Ich respektiere und akzeptiere den individuellen Glauben. Das gilt nicht für die Amtskirchen und ihre machtversessenen Strukturen. Kirche (nicht: Glaube) konterkariert all das, was uns die Gründerväter ins Stammbuch geschrieben haben. Gleichstellung von Mann und Frau, beispielsweise. Rückwärts gewandt. Selbstverliebt. Wirklichkeitsvergessen.

Während die Demokratie als solche sich mitunter neu erfindet und neue Wege geht, also Erwachsen wird und sich so den wachsenden Anforderungen durch immer mehr und immer schneller informierte Menschen halbwegs anpasst, bleibt Kirche, was sie schon immer war. Inszenierung, Besitzstandswahrung, mitunter ungebetene Einmischung in das Leben, privilegierte Elite vor allem in den oberen Entscheidungskasten.

Dabei ist Glaube - vor allem, wenn nicht fanatisch - etwas Gutes. Für andere, nicht für mich. Glaube kann Schwache stark machen, kann Einsame in eine Gemeinschaft integrieren. Kann Trost und Geborgenheit bieten. Und dabei ist es völlig egal, woran geglaubt wird. Das Problem sind selten die Gläubigen, ist weniger die Basis.

Habemus papam? Ich nicht.

Samstag, Juli 02, 2005

Dagegen!

Möglich, dass man mein Post über Fluglärmgegner und Rasenmäher gelesen hat. Möglich, dass da stand, ich wäre nicht wirklich gegen den Flughafenausbau. Möglich, dass ich eine Konsequenz aus tief fliegenden Flugzeugen übersehen habe.

Wenn der Ausbau der Bahnen auf dem Flughafen MG bedeutet, dass die Schlossfestspiele Neersen durch tief fliegende Flugzeuge empfindlich und derart gestört werden, dass sie nicht mehr statt finden können, bin ich gegen den Ausbau.

Wenn der Ausbau der Bahnen auf dem Flughafen MG bedeutet, dass Nierssee, Niersauen und die angrenzenden Landschaftsschutzgebiete (zum Beispiel am Nordkanal in Schiefbahn) empfindlich gestört werden, bin ich gegen den Ausbau.

Wenn jetzt jemand meint, ich würde mich damit den hysterischen Protestlern diverser Willicher Lärmschutzvereinigungen anschließen, hat er sich aber sowas von geschnitten.

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