Update 14. Februar 2006 (Tag 23 ohne Information)
Es gibt Neues zu berichten. Nein, selbstverständlich nicht von der Stadtverwaltung in Bezug auf die Information, ob an einem bestimmten Tag ein sportliches Ereignis auf dem Gelände des Sport- und Freizeitzentrums in Willich stattfindet. Diese hochbrisante Anfrage wurde erfolgreich ausgesessen, denn ich mag mich nicht mehr mit dieser Art von Informationspolitik auseinandersetzen. Mir tut's wirklich Leid, denn das wäre eine schöne Veranstaltung geworden.
Seit dem 23. Januar 2006 versuche ich, eine simple Information von der Willicher Stadtverwaltung zu erhalten: Wird im Willicher Sport- und Freizeitzentrum an einem bestimmten Datum auf den Außenplätzen eine sportliche Veranstaltung stattfinden?
Diese Information benötige ich, weil ich mit meiner kleinen Agentur in diesem Jahr ein Benefiz-Fußballturnier ausrichten möchte - nonprofit, selbstverständlich. Die Einnahmen sollen Willicher Vereinen zu Gute kommen. Die wissen aber noch nix von ihrem Glück, bisher gab es nur ein einziges informatives Vorabgespräch. Man kann noch nicht einmal von existierenden Planungen sprechen, nur ein rohes Konzept liegt vor. Das Wichtigste für mich ist jetzt, ein geeignetes Datum VOR der Eröffnung der Fußball-Weltmeisterschaft zu finden, um dann mit den Vereinsvertretern in Kontakt zu treten und nach der Vorstellung der Idee zu sagen: Wollt ihr das überhaupt? Falls ja: Das wäre vielleicht ein möglicher Termin, zumindest scheint der Platz zu diesem Zeitpunkt frei zu sein. Eigentlich ganz einfach.
Am 23. Januar also der erste Anruf. Die verantwortliche Mitarbeiterin ist nicht erreichbar, und wie so oft bei meinen Anfragen, scheint eine Person das Herrscherwissen zu haben - niemand sonst kann Auskunft geben.
Am 24. Januar Versuch Nummer zwei, die jetzt anwesende und wirklich freundliche Mitarbeiterin stolpert nach meiner Anfrage über den Zusatz "Agentur". Ich wiederhole, dass ich nur zu informativen Zwecken anfrage, keine Genehmigung haben, keinen Antrag stellen will. Das Vorhaben erkläre ich knapp so, wie ich das oben auch schon getan habe. Sie verweist mich an den Platzwart, bei dem ich mich sofort melde. Der hört zu, lässt sich ebenfalls erklären, was ich eigentlich da machen will und verweist mich wieder an die Mitarbeiterin. Die solle ich am nächsten Tag anrufen. Um ihm den Anruf bei der Mitarbeiterin zu ersparen, weise ich wiederholt darauf hin, dass ich doch nur die Information möchte - sonst nichts. Vergeblich, keine Chance, er verweist erneut auf die Mitarbeiterin und beendet das Gespräch.
Am 25. Januar rufe ich also die freundliche Mitarbeiterin in der Hoffnung an, jetzt Näheres zu erfahren. Pustekuchen. Ich solle doch kurz eine eMail schreiben, in der ich erläutere, was ich da machen will. Mein Einwand, dass es zurzeit kein Konzept gibt, fruchtet nicht. Schließlich müsse das irgendwie an den Vorgesetzten gemeldet werden, der würde dann entscheiden.
(Kurzer Einschub: Der Vorgesetzte entscheidet, ob die doch eigentlich öffentlich zugängliche Information über Belegzeiten der Plätze an mich weitergeleitet werden darf?)
Ich wiederhole: Nur eine schlichte Information möchte ich, um einen groben Zeitrahmen für weitere Planungen zu haben.
Es nutzt nichts.
Die dann von mir am 25. Januar verfasste und verschickte eMail hat nicht weniger als 3.989 Zeichen inklusive Leerzeichen und Absender mit Adresse, Telefon, Mobil und allem Schnick und Schnack. Sogar ein schnell gestricktes PDF mit einem "man kann es wirklich nicht so nennen"-Konzept wird mitgeliefert. Dafür erfahren die Leser dieser eMail, was ich alles noch nicht geplant habe, und inwiefern ich früher schon einmal Nonprofit tätig war. Meine Schuhgröße verschweige ich. Vielleicht war das ein Fehler, denn:
Am 7. Februar - 13 Tage später - rufe ich erneut bei der Mitarbeiterin an, frage nach dem Stand der Dinge und höre, dass die Angelegenheit beim Vorgesetzten gelandet ist und man sich bei mir melde, sobald eine Entscheidung vorliege.
Heute ist der 17. Tag nach meiner Bitte um eine Termin-Information.
Eine Information gibt es bislang nicht, eine Erklärung für diese seltsame Verhaltensweise der Verwaltung auch nicht.
Mittwoch, Februar 08, 2006
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2 Kommentare:
hallo alf,
das ist ein bekanntes problem von einigen (!) öffentlichen einrichtungen, erst tuen sie mega beschäftigt und wichtig, dann kommt ne ganze zeit nix, und dann noch dreimal ne nachfrage ...
ich kenne das, habe mal ne zeitung gemacht mit der die stadt nix (außer bilder liefern) zu tun hatte, aber reingehängt haben sie sich als ob sie die selbst zahlen müssten ... aber der böse war ich als der drucktermin nicht 100%ig gehalten wurde (obwohl die zwitung noch ausreichend vor der Festveranstaltung fertig war) ...
es gibt allerdings auch aßnahmen, man muss zwar zig mal verbunden werden, aber man bekommt dann eine 1A antwort ... also es geht auch anders ...
Absolut richtig, phjl - es gab und gibt sehr positive Erfahrungen mit der Verwaltung, gar keine Frage. Das ist auch keine pauschalisierende Anprangerung der bösen, bösen Bürokratie (gäbs nicht so viele, die Ausnahmen wollten, es gäb nicht so viele Ausnahmeregelungen, die bedacht werden müssten) und schon gar nicht pauschal auf die Verwaltung bezogen.
Im Gegenteil habe ich die Verwaltung der Stadt in privaten Belangen immer (!) positiv erlebt. Darum verwundert mich das jetzt auch so sehr.
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